Vom 22. bis zum 23. August fand in Bern die Sommertagung des schweizerischen Forschungsnetzwerks „Schulsprachdidaktik | nets21“ statt. Die Tagung fokussierte die Frage, wie bei (angehenden) Lehrpersonen ein fächerübergreifendes Verständnis von Sprachlichkeit des unterrichtlichen Handelns aufgebaut werden kann. Dabei lag der Blick nicht nur auf der Bedeutung von Sprache für Lehr-Lern-Prozesse, sondern auch auf Möglichkeiten ihrer Implementierung durch die Aus- und Weiterbildung von Lehrpersonen sowie durch Schulentwicklung. Die Tagung bestand aus Keynotes, weiteren Fachvorträgen verschiedener Disziplinen sowie interdisziplinären Diskussionsrunden.

Im Rahmen der Tagung präsentierten Dr. Stephan Friebel-Piechotta und Anna-Lena Müller (beide IÖB) einen Beitrag zu Vorstellungen von Lehrkräften zur Bedeutung von (Fach-)Sprache für den Wirtschaftsunterricht. Dabei wurden zentrale Aspekte einer Lehrkräftevorstellungsstudie zum (fach-)sprachlichen Lernen im Wirtschaftsunterricht präsentiert, welche im Rahmen des von der Deutschen Bundesbank geförderten Projekts „Inflation verständlich erklärt“ erhoben wurden. Hierbei standen grundlegende für den Fachunterricht im Allgemeinen relevante Aspekte wie die Bedeutung (fach-)sprachlichen Lernens im Fachunterricht oder Ansätze der Sprachbildung im Fokus. Die Vorstellungen der Lehrkräfte wurden hinsichtlich ihrer fachlichen Elaboriertheit in Niveaustufen systematisiert und mit einer aus fach- und sprachdidaktischen Überlegungen hergeleiteten Systematik kontrastiert. Anschließend wurden Implikationen für die verschiedenen Phasen der Lehrkräftebildung dargestellt und mit den Zuhörenden diskutiert.